Also a) war das mein sowieso erster Gedanke, b) macht es das nicht besser, c) sei also barmherzig, jeder baut scheiß und so mancher kommt dann eben grad noch davon, bei d) Haider hat es halt nicht geklappt mir tut e) seine 90jährige Mutter Leid, die das noch miterleben musste kurz vor ihrem Geburtstag.
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Sicher, die Familie tut mir auch leid. Aber ich kann es nicht verstehen, wie man sich derart heftig alkoholisiert noch hinters Steuer setzen kann.
Ich hatte meine Lektion diesbezüglich glücklicherweise schon in der Fahrschule, und es war "nur" Restalkohol und totale Übermüdung - ausgerechnet bei einer Doppelstunde Autobahn. Der Fahrlehrer hat es (natürlich) gemerkt, mich an der nächsten Raststätte rausfahren lassen und mir bei einem Kaffee dann in aller Ruhe erklärt, daß das ja nun gar nicht geht - klar, ich war wirklich zu fertig, wir hatten es am Abend zuvor auch arg übertrieben - und die Fahrstunde war für mich beendet (mein bester Freund durfte anschließend dann fahren, wir haben zusammen den Führerschein gemacht).
Ich war übrigens knapp 12, als unser Vater tödlich verunglückt ist - allerdings war er nicht alkoholisiert - von daher verstehe ich den Schmerz der Angehörigen nur zu gut.
Ich fahre auch gerne mal etwas schneller als erlaubt, aber man muß es ja nicht dermaßen übertreiben. Und bei dem Schietwetter heute war ich dann mit gemütlichen 90-100 auf der Autobahn unterwegs, weil ich weiß wie meine demnächst zu wechselnden Reifen auf Regen zum wegsemmeln neigen... und ansonsten gilt: Wenn ich noch fahren will/muß, dann gibt es ausschließlich alkoholfreies.
Aus irgendeinem Grund tun mir bekennende Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen nicht leid. Das ist vermutlich unmenschlich, aber ich bekenne mich zu meinen Fehlern...
Ich hab irgendwie die Angst, sie täten mich in ein KZ stecken, wenn NS wieder an der Macht wäre. Und dabei bin ich noch nicht einmal jüdisch.
Es gab ja auch noch einige Personen, die in der Nazizeit unvorstellbare Gräuel begangen haben und heute mit Glacé-Handschuhen angefasst werden, obwohl sie sich nie von ihren Handlungen distanziert haben. Sind ja schon alt, die armen Leute.
Dass aber in den KZs auch sehr alte Leute umgekommen sind, zählt hier scheinbar gar nicht.
Also ich brauche mit Sicherheit auch keine Wiederholung der Nazizeit - ich kenne es nur aus den Erzählungen der Großmutter und Mutter (sie war 7 Jahre alt als der Krieg dann vorbei war), aber ich habe dennoch eine ungefähre Vorstellung davon was es bedeutet, wenn man auf einmal vor dem Nichts steht... trotzdem hatte ich den Unfall jetzt mal völlig losgelöst von Haiders Gesinnung betrachtet, mehr unter dem Aspekt der Umstände erheblich überhöhte Geschwindigkeit plus erheblicher Alkoholspiegel. Ich bin da aus leidvoller Erfahrung extrem sensibilisiert, angetrunken fahren geht gar nicht.
Also dass ich es furchtbar finde, dass eine 90jährige Mutter noch den Unfall-Tod ihres Sohnes erleben muss, daraus muss man mir jetzt wirklich nicht den Strick drehen, dass ich irgendwie die Nazizeit verharmlosen wollte oder das Leid von KZ Insassen vergessen hätte - bitteschön! Ist zwar Internet-Usus, sowas zu verdrehen, aber intelligenter wird die Einlassung dadurch nicht - falls sie auf mich gemünzt war. Falls nicht - sondern lediglich freie Assoziation - bitte, die Gedanken sind frei.
Im übrigen hat meine Familie, zwar auch nicht jüdisch und auch ohne KZ, in der Evakuierung (also auch vor dem Nichts stehend) genug unter "deutschen Volksgenossen" zu leiden gehabt, da wir im französischen Grenzgebiet ansässig waren und deshalb nichts weiter als "dreckige Stockfranzosen" waren.
Meine Fähigkeit fürs menschliche Mitempfinden reicht dennoch über 1949 hinaus. Vor allem angesichts menschlicher Tragödien, die jeden hätten treffen können (außer virtualmono, den ich für seine Striktheit in dieser Sache bewundere - ich meine, drei Viertel Wein, rein in den Phaeton, aufs Gas gedrückt- ich würde das für mich in einer bestimmten Stimmung nicht vollständig ausschließen - traute mir da auch nicht über den Weg).
*kopfschüttel*
Ich war durchaus nicht immer so konsequent - in der ungestümen Sturm- und Drangzeit, wo man nahezu jeden Abend unterwegs war war mein Pegel mit Sicherheit auch öfter mal grenzwertig. Es waren damals allerdings auch andere Zeiten: Die Straßen waren noch erheblich besser, es war nicht so viel Verkehr, vor allen Dingen konnten die meisten Leute noch fahren (im Gegensatz zu heute), es wurde mehr Rücksicht genommen, die Promille-Grenze war bei 0,8 statt jetzt 0,5, wodurch das Risiko darüberzuliegen quasi unkalkulierbar geworden ist, und - last, but not least - es gibt mittlerweile fast überall hervorragendes alkoholfreies Weißbier, sodaß mir nicht einmal etwas fehlt...
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Ich hatte meine Lektion diesbezüglich glücklicherweise schon in der Fahrschule, und es war "nur" Restalkohol und totale Übermüdung - ausgerechnet bei einer Doppelstunde Autobahn. Der Fahrlehrer hat es (natürlich) gemerkt, mich an der nächsten Raststätte rausfahren lassen und mir bei einem Kaffee dann in aller Ruhe erklärt, daß das ja nun gar nicht geht - klar, ich war wirklich zu fertig, wir hatten es am Abend zuvor auch arg übertrieben - und die Fahrstunde war für mich beendet (mein bester Freund durfte anschließend dann fahren, wir haben zusammen den Führerschein gemacht).
Ich war übrigens knapp 12, als unser Vater tödlich verunglückt ist - allerdings war er nicht alkoholisiert - von daher verstehe ich den Schmerz der Angehörigen nur zu gut.
Ich fahre auch gerne mal etwas schneller als erlaubt, aber man muß es ja nicht dermaßen übertreiben. Und bei dem Schietwetter heute war ich dann mit gemütlichen 90-100 auf der Autobahn unterwegs, weil ich weiß wie meine demnächst zu wechselnden Reifen auf Regen zum wegsemmeln neigen... und ansonsten gilt: Wenn ich noch fahren will/muß, dann gibt es ausschließlich alkoholfreies.
Ich hab irgendwie die Angst, sie täten mich in ein KZ stecken, wenn NS wieder an der Macht wäre. Und dabei bin ich noch nicht einmal jüdisch.
Es gab ja auch noch einige Personen, die in der Nazizeit unvorstellbare Gräuel begangen haben und heute mit Glacé-Handschuhen angefasst werden, obwohl sie sich nie von ihren Handlungen distanziert haben. Sind ja schon alt, die armen Leute.
Dass aber in den KZs auch sehr alte Leute umgekommen sind, zählt hier scheinbar gar nicht.
@steppenhund
Im übrigen hat meine Familie, zwar auch nicht jüdisch und auch ohne KZ, in der Evakuierung (also auch vor dem Nichts stehend) genug unter "deutschen Volksgenossen" zu leiden gehabt, da wir im französischen Grenzgebiet ansässig waren und deshalb nichts weiter als "dreckige Stockfranzosen" waren.
Meine Fähigkeit fürs menschliche Mitempfinden reicht dennoch über 1949 hinaus. Vor allem angesichts menschlicher Tragödien, die jeden hätten treffen können (außer virtualmono, den ich für seine Striktheit in dieser Sache bewundere - ich meine, drei Viertel Wein, rein in den Phaeton, aufs Gas gedrückt- ich würde das für mich in einer bestimmten Stimmung nicht vollständig ausschließen - traute mir da auch nicht über den Weg).
*kopfschüttel*