Sonntag, 28. Juni 2009

72 Stunden Wien - Teil 4

Mittwoch, 10. Juni

Nach der Mittagspause begebe ich mich wieder auf Wanderschaft im 1. Bezirk. Es gibt allein hier so viel zu sehen, daß ich stundenlang nur durch die Gegend laufen könnte und immer wieder etwas neues entdecke. Ich starte also erneut beim Museumsquartier:

Museumsquartier

Park

Von der Straße aus hat man auch nette Ausblicke (die folgenden Bilder entstanden allerdings teilweise schon vormittags, wie an den dunklen Wolken leicht erkennbar ist):

Gebäude

Pferde scheinen ja in Wien eine besondere Rolle zu spielen, man begegnet ihnen wo man geht und steht...

Denkmal

... und in Verbindung mit dem Himmel bekommt so mancher Reiter schon beinahe etwas apokalyptisches:

Denkmal

Ich bewege mich quasi auf meinen eigenen Spuren vom Vormittag weiter, schlage dabei aber immer wieder den einen oder anderen Haken...

Albertina

Dieser Geselle macht dann schon einen freundlicheren Eindruck:

Albertina

Vor der Staatsoper wird anscheinend die Probe auf einem großen Bildschirm live nach draußen übertragen:

Staatsoper

Dort um die Ecke:

Brunnen

Hallooooo... Hotel Sacher... Portier:

Sacher

Beim Stephansdom braucht man eigentlich ein Weitwinkelobjektiv, sonst paßt er einfach nicht aufs Bild - daher gibt es hier nur ein paar Impressionen von "drumherum":

Spiegelung

Manner-Schnitten gibt es in Deutschland auch, aber natürlich nicht das stilechte Geschäft mit dem farblich passenden Fiaker:

Manner

Fiaker hat es ja sowieso reichlich - aber die passen auch ideal in diese Kulisse:

Fiaker

Dieser kleine Kerl läßt sich von alledem nicht beeindrucken und spaziert seelenruhig vor meiner Linse herum:

Vogel

Zwischendurch ruft mich der Gastgeber an und teilt mir mit, daß er inzwischen für den Abend Theaterkarten reserviert hat - an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an seinen Sohn für diesen hinreißenden Tip, später dazu mehr.

Bei meiner ersten Runde hatte ich bereits Wegweiser zum Haus der Musik gesehen - und wo sonst sollte es einen Musiker wohl ganz besonders hinziehen? Ich versuche also, mich erneut auf meine eigenen Pfade zu begeben, was mir auch - inzwischen habe ich den Stadtplan organisiert - mühelos gelingt, und begebe mich ebendorthin. Sehr symphatisch: In der Eingangshalle steht ein Flügel mit dem Hinweis "Wenn Sie Klavier spielen möchten, dann fragen Sie an der Kasse" - was für ein Service. Den nutze ich in diesem Fall aber nicht, sondern begebe mich auf den Rundgang durch dieses beeindruckende Museum. Es gibt allerlei zu bestaunen und auszuprobieren: An einem Würfeltisch kann man zum Beispiel einen Wiener Walzer durch mehrmaliges Würfeln mit einem blauen (für die Baßstimme) und einem roten (für die Melodiestimme) Würfel komponieren. Es gibt zu vielen bedeutenden Komponisten jeweils einen eigenen Raum, wo entsprechende Musik läuft und man sich umfassend über das Leben und Schaffen der Herren informieren kann.
Außerdem gibt es einen Gang mit allerlei informativen Dingen rund ums Gehör - hier hole ich mir auch das erste Frustrationserlebnis des Tages: Meine Ohren hören nur noch bis ca. 15,5 kHz... naja, dann muß das eben reichen - denn an einem der Terminals kann man seine Hörgrenze bestimmen.
Zwei Stationen weiter wird das psychoakustische Phänomen der Shepard-Tonleiter vorgeführt - faszinierend! Ich glaube, das muß ich mal in einer der nächsten Kompositionen verwenden.
Das unvermeidliche Neujahrskonzert der Philharmoniker wird in einem Kinosaal ebenfalls dargeboten. Weitaus interessanter finde ich allerdings, daß es auch moderne Interpretationen von Bach zu hören gibt, sowie die Geräusche aus aller Welt. Ich hätte gut und gern noch ein bis zwei Stunden länger hier verweilen können, aber es geht inzwischen auf 19 Uhr zu, und so muß ich den Raum mit der Kompositionsmaschine leider im Schnelldurchlauf hinter mich bringen.

Mit dem Stadtplan bewaffnet mache ich mich auf den Weg zum Theater in der Drachengasse, wo wir uns für ca. 19:30 verabredet haben. Wir nehmen zur Erfrischung noch ein Bier und schauen uns dann Genannt Gospodin an und amüsieren uns königlich.

Anschließend kehren wir noch in einem russischen Lokal ein, speisen vorzüglich und - wie das bei Russen so üblich ist - nehmen noch den einen oder anderen Wodka dazu, um schließlich gegen Mitternacht mit der U-Bahn wieder heimzufahren. Insgesamt war das ein rundherum gelungener Tag, für den ich mich beim Herrn Steppenhund herzlichst bedanken möchte.

Im nächsten Teil wird es dann etwas gemütlicher ;-)

Samstag, 27. Juni 2009

Mitteilung in eigener Sache

Wer gerne Live-Musik hört und auch öfter "kleinere" Konzerte bei lokalen Veranstaltern und Clubs besucht, der tut das sicherlich aus mehreren Gründen: Einerseits natürlich um der Musik Willen, die gerade abseits vom Mainstream und der großen Hallen mit zigtausenden Besuchern ihre ganz besonderen Reize hat, andererseits auch deshalb, weil man vielleicht weder gewillt noch in der Lage ist, für ein Konzert mittlerweile bis zu dreistellige Eurobeträge für den Eintritt hinzulegen.

Mit den kleinen Konzerten könnte es aber bald vorbei sein, wenn die GEMA mit ihrem dreisten Plan, die Gebühren für Live-Musik um satte 600% !!! zu erhöhen durchkommt. Die eigentliche Schweinerei dabei ist, daß bei den auftretenden Musikern davon im Endeffekt wenig bis gar nichts ankommt, denn das Geld wandert ja zunächst in einen einzigen großen Topf und wird dann nach einem ominösen Verteilschlüssel, der sich aus Radiopräsenz bei den großen Sendern (welche kleine Band hat das schon?) und Chartplatzierungen (dito) zusammensetzt ausgeschüttet, sodaß letztendlich wieder nur die "Großen" etwas davon haben.

Sollte das tatsächlich so durchkommen, dann werden sicherlich etliche kleine Veranstalter keine Konzerte mehr durchführen können oder aber die Eintrittspreise saftig erhöhen müssen, um zu überleben.

Deshalb hier auch noch einmal der Aufruf, die Petition anzuschauen und mitzuzeichnen. Die 50000 Zeichner, die bis zum 17. Juli notwendig sind, damit der Bundestag sich überhaupt damit beschäftigt sind zwar schon erreicht, aber je mehr desto besser.
Es wäre schön, diesen dreisten Plan gemeinsam verhindern zu können und dem Monopolist GEMA zu zeigen, dass er nicht allmächtig ist.

Warum die SPD...

... bei der Bundestagswahl total abkacken wird:

Unter Anderem deshalb, weil sie solche überaus "fähigen" AbgeordnetenInnen im Bimbestag sitzen hat... einfach ohne Worte. Diese Tatsache wiederum finde ich absurd.

Da das Internet...

... sowieso schon mit Meldungen zu Michael Jacksons Ableben zugespammt ist schreibe ich dazu nichts, sondern verweise ganz einfach auf den genialen Cartoon bei ahoipolloi.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Update zum Akku

Ich habe tatsächlich über unseren Lieferanten kostenlos den defekten Akku ausgetauscht bekommen - manchmal hat es seine Vorteile, wenn man Großkunde ist :-)

Die "Seele" des neuen Teils ist übrigens nicht - wie der nach einem Jahr verschiedene - vom Hersteller mit den vier Buchstaben, sondern von der Konkurrenz mit ganz ähnlich klingendem Namen mit fünf Buchstaben - honi soit qui mal y pense...

72 Stunden Wien - Teil 3

Mittwoch, 10. Juni

Ich habe einfach herrlich geschlafen, bin einigrmaßen pünktlich um halb acht wieder wach (wenn das doch außerhalb des Urlaubes auch so einfach wäre...) und wie vereinbart dann kurz nach acht zum Frühstück unten. Ganz entgegen meiner Gewohnheit esse ich Marmelade, denn es gibt diese wunderbare Orangenmarmelade - die muß ich auch unbedingt mal wieder auf den Einkaufszettel setzen. Um 9 Uhr geht es dann los Richtung Innenstadt - zunächst mit dem Taxi zur U-Bahn, dann noch fix ein Ticket lösen. Für alle die sich schon die ganze Zeit gefragt haben, warum diese Serie "72 Stunden Wien" heißt: Ganz einfach - genau so heißt die Fahrkarte, welche von nun an für genau 72 Stunden lang gültig sein wird. Der Gastgeber gibt mir eine kurze Einführung über die Aufteilung der Stadt in die Bezirke, erklärt geduldig die Stationen und Gebäude, die wir passieren. Wir müssen noch einmal umsteigen und sind schließlich beim Museumsquartier, wo wir uns dann erst einmal verabschieden - wir vereinbaren noch, daß wir uns gegen 13 Uhr zum Mittagessen wieder treffen, Herr Steppenhund geht ins Büro, und ich begebe mich auf Exkursion durch den 1. Bezirk (also die Innenstadt). Eine Fahrkarte habe ich ja, aber ich liebe es eigentlich, erst einmal herumzulaufen und einfach den Blick schweifen zu lassen. Es fängt zwischendurch zwar auch mal ein wenig an zu tröpfeln, aber das macht nichts.

Elefant

Ich schlendere vom Museumsquartier, dessen Hof ich durchquert habe Richtung Zentrum und lasse einfach den Blick schweifen.

Kirche hinter Bäumen

In Wien darf natürlich auch ein Fiaker nicht fehlen:

Fiaker

Ich bewege mich ganz gemütlich weiter...

Denkmal

Figuren

Figuren

Figuren

Kuppeldach

... und lande schließlich am Donaukanal, wo mir das hier ins Auge springt (für die Einheimischen nichts besonderes, für den Besucher aber amüsant):

Misttelefon

Aber auch sehr ernste Dinge gibt es zu bestaunen...

Gestapo-Gedenktafel

... in der Tat - wir dürfen das niemals vergessen (um so wichtiger ist es, den aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland entschieden entgegenzuwirken, aber das nur am Rande).

Kirche

Da es inzwischen auf halb eins zugeht frage ich eine Dame, wie ich denn wohl wieder zum Museumsquartier komme - und sie antwortet prompt "Da brauchen Sie eine U-Bahn". "Nein, ich bin ja auch von dort zu Fuß hierhergekommen - auch wenn ich wohl einen ganz schönen Bogen geschlagen habe." erwidere ich höflich, aber bestimmt, und ernte zunächst einen verdutzten Blick, aber dan weist sie mir schließlich doch den richtigen Weg und meint noch, daß es aber gute zwanzig Minuten über den Ring dauern könnte.

Figuren

Figuren

Ich rufe also kurz an, gebe meine Position durch und begebe mich dann auf den Weg zum Büro.

Denkmal

Praktischerweise befindet sich bei Herr Steppenhunds Büro im gleichen Gebäude ein sehr nettes Bistro, wo wir dann das Mittagessen gemeinsam verbringen. Hier fällt mir zum ersten Mal auf, daß man ja in Österreich im Lokal rauchen darf - potzblitz!

Auf einen Kaffee und eine Demonstration eines sehr speziellen Produktes, das es so woanders nicht gibt gehe ich nach dem Essen noch mit in die Firma, die sich in einem sehr schönen alten Gebäue befindet, und lasse den Gastgeber anschließend noch ein wenig arbeiten und begebe mich auf Teil zwei meines Erkundungsganges, von dem ich Euch dann im nächsten Teil berichten werde.

Dienstag, 23. Juni 2009

Woran man merkt, daß es Sommer ist (001)

Zum Abendessen nicht im, sondern vorm Café Klatsch sitzen, das obligatorische alkoholfreie Weißbier und dazu eine Spargel-Nudelpfanne. So kann es von mir aus bleiben, das Wetter (Nadine, ich hatte Recht mit meinem Optimismus :-)).

72 Stunden Wien - Teil 2

Dienstag, 9. Juni

Um halb acht bin ich wieder wach. Nach der ersten Etappe gestern habe ich hervorragend geschlafen, wenn auch eigentlich - aber das ist ja schon beinahe normal - zu kurz. Gegen 9 Uhr sitze ich beim Frühstück, das ich ausgiebig zelebriere, gehe anschließend noch kurz zur Donau herüber, die Morgenzigarette rauchen, zahle meine Rechnung und lade wieder auf. Gegen 10:30 setze ich meinen Weg fort - kurz später wieder das notwendige Nachzurren der Spanngurte, und eine Dreiviertelstunde später habe ich die Grenze nach Österreich überquert. Ich tanke noch einmal voll (und freue mich über 20 Cent niedrigere Preise pro Liter), und ab jetzt gibt es Spaß pur. Bis Zwettl - dem nächsten Wegpunkt auf meiner Route - fahre ich durch, genieße die herrliche Landschaft und die Kurven. Das ganze diesmal bei herrlichem Wetter, die Sonne meint es gut. Hier lege ich eine kurze Mittahspause ein (shame on me - bei einer Burger-Kette... aber das sehe ich immer ganz pragmatisch, wenn ich vorankommen will und nicht allzuviel Zeit mit den Mahlzeiten vertrödeln möchte), orientiere mich noch einmal kurz auf der Karte, dann geht es - nach der Empfehlung des Gastgebers - weiter Richtung Krems, wo der nächste Tankstop inklusive Cola und Zigarette ansteht. Die nächste Orientierungspause lege ich dann in St. Pölten ein, von wo aus es dann südlich der Autobahn Richtung Osten weitergeht. Die schöne Landschaft nimmt einfach kein Ende, das Fahren macht einen Heidenspaß, und nach noch einer weiteren kurzen Pause zwecks Blasenentleerung bin ich dann schließlich etwa um 18 Uhr kurz vorm Ziel und melde mich telefonisch beim Steppenhund für die Koordinaten zum "Landeanflug". Da ich jedoch zu früh dran bin - er ist noch im Büro, und Frau Columbo ist gerade einkaufen gegangen - halte ich mich zunächst noch ein wenig im Ort auf, gehe ein wenig spazieren, halte zwischendurch einen netten Plausch mit einem Käfer-Fahrer, der mich gebeten hat die KLE ein wenig zur Seite zu fahren, damit er sein Schmuckstück vor der Kirche auf seinem Spezialparkplatz (zwar vor einer Einfahrt, aber der Oldie ist ja schmal genug, daß man dort noch herausfahren kann) abstellen kann. Wir fachsimpeln noch ein wenig über die geniale Technik - mein erstes Auto war auch ein 1300er, sogar in der gleichen Farbe, und heutzutage gibt es so etwas ja gar nicht mehr, der ganze elektronische Schnickschnack in den neuen Autos... schließlich fahre ich weiter zum Ziel, und kurze Zeit später biegt auch der Herr Steppenhund mit dem Taxi um die Ecke und empfängt mich herzlich. Er hatte noch gar nicht so früh mit mir gerechnet... wir betreten das Anwesen durch die Hintertür, Frau Columbo ist inzwischen auch wieder da, und nach herzlicher Begrüßung und erst einmal einem Kaffee und einem Glas Wasser muß ich mich dann erst einmal aus den Motorradsachen schälen und ein wenig frisch machen - sieben Stunden fahren gehen dann doch nicht spurlos an einem vorbei.
Nachdem der Hund des Hauses anfangs natürlich erst einmal das Revier verteidigen und ein wenig bellen mußte, hat er sich anscheinend nach meiner Dusche schon an meine Anwesenheit gewöhnt :-))) Das ist ein ganz lieber - aber er paßt auf.

Wir beschließen den Abend mit leckerem Käse (unter Anderem einem Käse mit Cointreau - ausgezeichnet!) vom Naschmarkt im Garten und gehen anschließen noch eine Runde mit ihm Gassi, die Weinberge hoch, von wo aus man einen herrlichen Blick über die Stadt hat - leider hatte ich die Kamera nicht dabei, also gibt es Bilder dann erst ab Teil 3, der Morgen folgen wird (falls mir jemand erklären kann, warum ich Audio-Dateien und Bilder neuerdings im ASCII-Mode auf meine Domain übertragen muß - eigentlich ist das vollkommen widersinnig, aber bei binary bleibt ftp einfach hängen - dann nur zu... man muß es nicht verstehen).

Wir verabreden uns für etwa 8 Uhr zum Frühstück, denn der Gastgeber hat morgen noch einen Arbeitstag vor sich und wird mich mit in die Stadt nehmen, und ich falle schließlich recht müde ins Bett.

Montag, 22. Juni 2009

Verdummungsfreie Zone

Kleines Schmankerl am Rande: Ich habe im Urlaub nicht ferngesehen - wenn man von den lustigen russischen Musikvideos im russischen Lokal mal absieht, aber das läuft irgendwie nicht unter "Fernsehen" - und seit meiner Rückkehr auch nicht. Wozu auch - es kommt sowieso überwiegend Mist. Und mir fehlt absolut nichts, im Gegenteil: Ich habe viel mehr Zeit Musik zu hören.

Sonntag, 21. Juni 2009

Telefonlegasthenie

Unfreundliche Leute hat man irgendwie immer wieder am Telefon... eben hatte ich es wieder mit einem besonders schweren Fall von Telefonlegasthenie zu tun.

Hintergrund: Als ich gestern in der Stadt unterwegs war, um ein Geburtstatgsgeschenk für M. einzukaufen hatte ich natürlich den Kopfhörer auf und habe folglich mein Mobiltelefon nicht gehört. Später sah ich, daß jemand versucht hatte anzurufen - die Nummer war zwar übertragen worden, mir aber nicht bekannt, also versuchte ich zurückzurufen, es meldete sich aber nur die Mailbox.

Eben habe ich es noch einmal probiert:

Unbekannte Anruferin: "HALLO!"
Ich: "Wer spricht denn da bitte?"
U.A.: Keine Reaktion, merkwürdige Geräusche aus dem Hörer...
Ich: "Ich wollte nur mal hören, wer mich gestern Abend versucht hat zu erreichen."
U.A.: Legt einfach auf.

Wieder einmal ein klassisches Beispiel für jemanden, der anscheinend nicht nur zu dumm ist, die richtige Telefonnummer zu wählen, sondern auch mit jeglichem Anstand auf Kriegsfuß steht.

Man fragt sich unwillkürlich, wie sich solche Leute dann wohl erst am Computer bzw. im Internet anstellen...

72 Stunden Wien - Teil 1

Ich habe Urlaub. Wie üblich stehen in den ersten Tagen noch diverse Erledigungen an, beispielsweise muß das Motorrad zur Inspektion, aber ich will auf jeden Fall auch noch ein paar Tage wegfahren, weil sich später in diesem Jahr nicht mehr oft Gelegenheit für eine zusammenhängende Woche Freizeit ergeben wird. Ich habe noch keine konkreten Pläne, weiß nur, daß ich - natürlich - mit der KLE fahren möchte, denn das Fahren ist ja ein Teil der Entspannung. Einfach mal wieder auf einer schönen längeren Tour "den Kopf freiblasen", abschalten vom Alltag, dabei auch noch Benzin sparen (ich verbrauche so im Vergleich zum Auto etwa die Hälfte, das ist mein ganz persönlicher Beitrag zum "Green-Hype"). Nur - wohin es letztendlich gehen soll, das weiß ich noch nicht. Letztes Jahr hatte ich es ja spontan vom Wetter entscheiden lassen - aus dem ursprünglichen Plan Italien wurde dann Norddeutschland (Lüneburg), und es war gut so.

Am Mittwoch sitze ich mit dem Herrn Steppenhund beim Dinner in Bad Homburg, und er fragt:"Wann kommst Du denn jetzt mal nach Wien?" Und ich antworte "Wenn ich unverschämt wäre, dann würde ich jetzt sagen: Nächste Woche." "Ja, das paßt prima, wir haben am Freitag ja noch den Fenstertag..." - also war es beschlossene Sache, daß ich in der folgenden Woche nach Wien fahre. Motorrad fahren durch Österreich ist sowieso das reinste Vergnügen, und in Wien war ich noch nie - fein.

Am Montag geht es dann gegen 14:30 Uhr endlich los. Ich muß vorher noch meine Jacke wieder zusammensetzen, die ich am Wochenende zuvor frisch gewaschen und imprägniert habe, denn es wird auf jeden Fall mit Sicherheit an irgendeiner Stelle der Tour regnen, soviel ist sicher. Dabei gehen beim herausnehmen des Rückenprotektors auch noch zwei der Befestigungsknöpfe kaputt, sodaß ich am Samstag auch noch einen Besuch beim Händler einplanen kann, um Ersatz zu besorgen - hervorragender Service, die Teile gab es umsonst. Ich Spende dafür etwas in die Kaffeekasse.

Es ist immer wieder ein Spaß, zum ersten Mal im Jahr auf ein mit vollem Reisegepäck beladenes Motorrad zu steigen: Normalerweise schwinge ich das rechte Bein locker hintenherum über die Sitzbank, aber an dieser Stelle befindet sich natürlich in diesem Fall die Tasche, also muß ich mich mit dem linken Fuß auf die Raste stellen und das rechte Bein über den voreren Sitz heben, wobei sich die Maschine dann auch von selbst vom Seitenständer aufrichtet - alles kein Problem, aber ich muß es erst wieder üben. Aufgrund der Sitzhöhe sieht das Absteigen dann wieder ähnlich komisch aus - Ständer ausklappen und abstellen, linken Fuß auf dem Boden lassen und dann das Rechte Bein irgendwie über den Sitz ziehen. Nach ein paar Kilometern folgt das obligatorische Nachzurren der Spanngurte, und dann geht es endlich richtig los. Da ich auf die B8 muß, fahre ich zunächst noch einmal quer durch die Stadt und dann weiter über Hanau, Aschaffenburg, Würzburg, Nürnberg. Inzwischen ist es etwa 18:30 Uhr, der erste Tankstop liegt hinter mir, und Nürnberg-Feucht macht seinem Namen alle Ehre - es beginnt zu regnen. Erst leicht, aber dann so richtig. Ich kehre also in Neumarkt in der Oberpfalz erst einmal ein und nehme einen kleinen Imbiß. Die Kombi hat mich innen ganz gut trocken gehalten, nur an den Ärmeln habe ich wohl auf der Innenseite nicht richtig gesprüht, da kommt das Wasser ein wenig durch. Gegen 21 Uhr hat der Regen einigermaßen nachgelassen, und ich beschließe mich wieder auf den Weg zu machen. Kurz vor Regensburg (sic!) tanke ich noch einmal voll - Glück gehabt, der Tankwart will gerade Feierabend machen - trinke noch eine Cola, rufe kurz bei Frau K. an, um Bescheid zu geben, daß ich noch unterwegs bin, es also später wird mit der Zwischenstation, und sich niemand Sorgen zu machen braucht.

Nachts gehört die Landstraße mir - von Regensburg Richtung Passau sind tatsächlich nur einige wenige Autos und LKW unterwegs, und so kann ich es noch einmal so richtig laufen lassen. Inzwischen hat es auch wieder aufgehört zu regnen, und so bin ich schließlich gegen 23:30 in Vilshofen, sehe ein Hotel und fahre von der B8 herunter. Ein zweites Mal klappt es heute quasi auf die Minute - der Portier sieht mich ankommen, er wollte auch gerade abschließen und wartet aber noch die zwei Minuten, weil er sich denkt, daß ich ein Zimmer brauche. Das Motorrad kann ich im Hof abstellen, bekomme sogar noch zwei "Feierabend-Weißbier" aufs Zimmer gebracht, er fragt mich noch, ob das Nichtraucherzimmer paßt, was mir in diesem Moment vollkommen egal ist - schließlich rauche ich auch zuhause nur draußen - dann noch rasch eine Mail rausschicken, daß ich fürs erste heil angekommen bin, eine heiße Dusche und ab ins Bett - schließlich habe ich am nächsten Tag etwa noch einmal die gleiche Strecke vor mir.

Es ist auf jeden Fall deutlich besser, wenn man sich mit dem Motorrad soche längeren Strecken in 400-500km-Etappen einteilt. Man kommt auf der Landstraße einfach nicht so schnell voran, muß sowieso öfter Pause machen als mit dem Auto, um sich ab und zu die Beine zu vertreten, und nach einem "Arbeitstag" auf der Maschine läßt dann auch die Konzentration langsam nach. Wenn es nur darum geht, möglichst schnell von A nach B zu kommen, dann bin ich mit dem Bluesmobil besser beraten, da kann man vollkommen unangestrengt mit über 200 km/h über die Autobahn gleiten - aber natürlich ist das kein Vergleich und war hier ja auch nicht gefordert.

Die CDU...

... kriegt heute ihr Fett auch noch weg ;-)

Parteien, gestorbene

Hallo SPD, Du Wasserleiche,

ich war Dir ja lange Zeit verbunden. Unserem Städtchen hast Du seinerzeit den wohl fähigsten aller bisherigen Bürgermeister beschert, und so gab ich Dir in der Vergangenheit so manches Mal meine Stimme. Doch damit ist es - nicht erst seit dem Debakel rund um die hessischen Landtagswahlen - jetzt endgültig vorbei, denn was sich Deine Bundestagsabgeordneten hier geleistet haben, das schlägt dem Faß nun wirklich den Boden aus. Damit hast Du Dir Dein eigenes Grab nur noch ein weng tiefer geschaufelt - Volkspartei willst Du sein? Daß ich nicht lache. Du hast uns verraten und verkauft, nicht erst mit dieser Aktion, nein, schon zu Zeiten der Schröder-Regierung hast Du keine Gelegenheit ausgelassen, Deinen Stammwählern ein ums andere Mal wieder eins vor den Latz zu knallen. Und jetzt ist endgültig Schluß. Du bist schon tot - Du weißt es nur noch nicht.

Meine Stimme bekommt in Zukunft eine kleine, aber feine Partei, die aufgrund der aktuellen Ereignisse nicht unerheblichen Zulauf seitens der Netzgemeinde erhalten wird (die Europawahl hat es ja schon gezeigt), weil ich nur dort noch eine Vertretung meiner Interessen wirklich gewahrt sehe.

Freitag, 19. Juni 2009

Denk ich an Deutschland in der Nacht...

so bin ich um den Schlaf gebracht - ob es wohl so langsam Zeit wird, selbst politisch aktiv zu werden, um den Grundgesetzmördern nicht länger allein das Feld zu überlassen?

Mittwoch, 17. Juni 2009

69042 Menschen...

... laufen 5,6 km durch die Frankfurter Innenstadt, und ich mittendrin. Immer wieder ein Erlebnis.

Der Weg zum Start war dieses Mal wirklich etwas "zähflüssig" - bitte den Toilettenwagen das nächste Mal woanders platzieren.

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Gestern habe ich von einem Freund eine Revox B77 erstanden....
steppenhund - 7. Sep, 12:04
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Das kommt davon, wenn immer Gesetze entgegen einschlägiger...
virtualmono - 27. Jun, 10:22
wenn es um datenverarbeitung...
wenn es um datenverarbeitung und computer allgemein...
david ramirer - 25. Jun, 19:33
Die Digitalisierung...
... hat ja schon lange, sehr lange, bevor irgendein...
virtualmono - 25. Jun, 18:10
Wir melden uns (ich bin...
Wir melden uns (ich bin demnächst dort :-)).
virtualmono - 24. Jun, 11:53

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